Monika SKÓRKA
Wirtschafsprüferin, Audit Partner bei RSM Poland
Wie sieht die Zusammenarbeit der Geschäftsführungen/Vorstände der Gesellschaften mit den Wirtschaftsprüfern aus? Arbeiten sie mit den Wirtschaftsprüfern gerne zusammen oder ganz umgekehrt? Auf welche Probleme stoßen die Wirtschaftsprüfer während der Abschlussprüfung?
Noch vor einigen Jahren war die Abschlussprüfung als ein notwendiges Übel und eine weitere zu erfüllende Pflicht betrachtet. Zurzeit gelten die Wirtschaftsprüfer immer häufiger als Berater, die mit ihrem Wissen und Erfahrung die Geschäftstätigkeit der jeweiligen Gesellschaft unterstützen können. Nicht selten stoße ich auf Unternehmen, wo die Geschäftsleitung die Geschäftsprobleme der Gesellschaft dem Wirtschaftsprüfer mitteilt. Nur eine auf Vertrauen und Offenheit gestützte Beziehung und Behandlung des Wirtschaftsprüfers als Geschäftspartners können sich nämlich sowohl auf die Zusammenarbeit, als auch auf die Lage des zu prüfenden Unternehmens positiv auswirken. Das Kehren der Probleme unter den Teppich bringt keinen Mehrwert für die Gesellschaft.
Schwierige Situationen, mit denen sich die Wirtschaftsprüfer auseinandersetzen müssen, beziehen sich einerseits auf die Vielschichtigkeit der von ihnen durchzuführenden Aufgaben, andererseits aber auf den Wahlprozess der Prüfungsgesellschaft. Eine Abschlussprüfung beruht nicht nur auf der Überprüfung von historischen Finanzdaten, sondern auch auf der Prüfung und Beurteilung der Tätigkeit von Geschäftsführungen/Vorständen und Gewährleistung der Transparenz und Glaubwürdigkeit der Finanzberichterstattung, die eine Grundlage für Treffen von Geschäftsentscheidungen ist. Leider wird auf die Beziehungen der Gesellschaften mit den Wirtschaftsprüfern ein Schatten dadurch geworfen, dass gerade die Geschäftsführung/der Vorstand nicht selten bei der Wahl der Prüfungsgesellschaft das letzte Wort hat.